Donnerstag, 10. März 2011

(16) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 16: Der Baum

Wie schon im 15. wird auch im 16. Kapitel die Zukunft erzählt. Man erfährt, dass Eugen das Land verlassen muss. Er hat vor seiner Abreise die Möglichkeit eines versöhnenden Gespräches mit seinem Vater Gauß, die er wahrnimmt (vgl. Kehlmann, 2005, S. 296 f.). Über England und Teneriffa gelangt er schließlich nach Amerika, um dort als Geschäftsmann zu arbeiten.

(15) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 15: Die Steppe

Die Zeitebene ändert sich vom 14. zum 15. Kapitel, sie wechselt von der Gegenwart zur Zukunft, also zu der Zeit nach dem Naturforscherkongress 1828. Gauß steht in Kontakt mit dem Wissenschaftler Weber. Während Humboldt eine Russlandexpedition durchführt, von der er aber enttäuscht ist, da die Expedition streng geplant ist und er in seiner forschenden Tätigkeit stark eingeschränkt wird (vgl. Kehlmann, 2005, S. 271; 274), untersucht Weber mit Gauß in Göttingen den Magnetismus der Erde. Gauß und Humboldt schreiben sich oft Briefe, in denen sich die Wissenschaftler, die über die Jahre gealtert sind, gegenseitig bemitleiden.

(14) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 14: Die Geister

Im 14. Kapitel, das den Titel „Die Geister“ trägt, befinden sich Humboldt und Gauß auf der Suche nach dem Gendarmeriekommandanten Vogt, in der Hoffnung, dass dieser eine Freilassung Eugens erwirken könne. Doch Vogt verlangt Bestechungsgeld, woraufhin Gauß die Beherrschung verliert und Vogt beleidigt. Somit ist der Befreiungsversuch gescheitert. Auf dem Heimweg machen sie sich Gedanken über die Zukunft. Gauß möchte sich mit der Experimentalphysik beschäftigen und Humboldt sich auf eine Russlandexpedition begeben.

(13) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 13: Der Äther

Im 13. Kapitel „Der Äther“ findet der Kongress der Naturforscher statt. Humboldt hält einen Vortrag und stellt Gauß daraufhin zahlreiche Gäste der Veranstaltung vor, von denen sich Gauß in erster Linie für den Experimentalphysiker Weber interessiert. Er macht sich bald darauf auf den Weg zu seiner Unterkunft bei Humboldt. Nach dessen Eintreffen und einem Gespräch zwischen Gauß und Humboldt erfahren sie von Eugens Festnahme. Humboldt drängt darauf, etwas für seine Freilassung zu unternehmen.

(12) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 12: Der Vater

Im zwölften Kapitel „Der Vater“ ist Eugen allein in den Straßen Berlins unterwegs und trifft zwei Studenten, denen er sich anschließt und mit ihnen unwissentlich an einer verbotenen Versammlung von Studenten in einem Kellerraum teilnimmt. Als auf einmal die Polizei einschreitet um die Versammlung aufzulösen, werden die Studenten – darunter auch Eugen – festgenommen.

(11) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 11: Der Sohn

Das elfte Kapitel „Der Sohn“ knüpft an die Handlung des ersten Kapitels an. Gauß ist mit Eugen zu Besuch bei Alexander von Humboldt in Berlin. Gauß hat schlechte Laune und erfährt im Gespräch mit Humboldt einiges über dessen Rückkehr von seiner Süd- und Mittelamerikareise und seiner Tätigkeit als Kammerherr Friedrich Wilhelms (vgl. Kehlmann, 2005, S. 220 f.). Gauß bezeichnet seinen Sohn Eugen als einen „miese[n] Wissenschaftler“ (Kehlmann, 2005, S. 222), woraufhin es zum Streit zwischen Vater und Sohn kommt, der dazu führt, dass Eugen davonläuft. Gauß ist davon unbeeindruckt und erfährt von Humboldt, dass die Einnahme von Curare nicht tödlich sei. Erst ein Kontakt mit dem Blut führe zum Tod. Somit ist klar, dass Gauß’ Selbstmordversuch als Reaktion auf Johannas mögliche zweite Ablehnung seines Heiratsantrages, gescheitert wäre. Außerdem erzählt ihm Humboldt, dass Bonpland in Paraguay unter Hausarrest stehe (vgl. Kehlmann, 2005, S. 225).

(10) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 10: Die Hauptstadt

Das zehnte Kapitel „Die Hauptstadt“ ist das letzte Kapitel, das sich mit Humboldts Vergangenheit und der Südamerika-Expedition beschäftigt. Per Schiff erreichen Humboldt und Bonpland Veracruz in Neuandalusien, dann ziehen sie ins Gebirge (vgl. Kehlmann, 2005, S. 196) und Humboldt führt verschiedene Messungen durch. In Mexiko ist er fasziniert von der Größe und Organisation der Hauptstadt und besteigt mit Bonpland den Vulkan Popocatepetl (vgl. Kehlmann, 2005, S. 206). Ihr Weg führt sie weiter zu den Ruinen von Teotihuacan und schließlich auf den Vulkan Jorullo, wodurch Humboldt den Neptunismus widerlegt und diese falsche Annahme „zu Grabe getragen“ (Kehlmann, 2005, S. 209) wird. In Veracruz nehmen sie ein Schiff nach Havanna, von dort fahren sie nach Philadelphia um den Präsidenten Thomas Jefferson zu treffen. Während des Gesprächs erwähnt Humboldt die Freundschaft mit Benjamin Franklin (vgl. Kehlmann, 2005, S. 213). Jefferson will Näheres über Südamerika erfahren und Humboldt berichtet. Schließlich wird deutlich, dass sich Humboldt nach der Heimat sehnt, mit der er aber nicht Berlin, sondern Paris meint (vgl. Kehlmann, 2005, S. 214).

(9) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 9: Der Garten

Zu Beginn des neunten Kapitels „Der Garten“ wird beschrieben, wie Gauß’ Tätigkeit als Landvermesser ihn zum Herrenhaus des Grafen von der Ohe zur Ohe führt. Da es schon spät ist, gewährt man Gauß Unterkunft in einem „fürchteriche[n] Loch“ (Kehlmann, 2005, S. 183). Es geht Gauß um die Beseitigung dreier Bäume und eines Schuppens auf dem Gut des Grafen, um die Vermessung fortsetzen zu können. Nach kurzer Verhandlung stimmt der Graf zu. Eugen, ein weiterer Sohn Gauß’, assistiert ihm bei der Arbeit. Sie werden von Mücken belästigt, weshalb sich Gauß an Humboldts Bericht über die Moskitos am Orinoko erinnert (vgl. Kehlmann, 2005, S. 192). Im Anschluss daran denkt er an seine Frau Minna, früher Johannas beste Freundin, die Gauß nicht aus Liebe geheiratet hat, sondern um jemanden zu haben, der sich um die Kinder und den Haushalt kümmert. Gauß hat das Problem, dass er Minna nicht ausstehen kann (vgl. Kehlmann, 2005, S. 193).

(8) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 8: Der Berg

Im achten Kapitel „Der Berg“ befinden sich Humboldt und Bonpland auf Expedition auf den Berg Chimborazo. Bei dieser Bergbesteigung werden sie von drei Bergführern begleitet. Bevor sie losgehen, verfasst Bonpland einen Abschiedsbrief, falls sie eine Besteigung nicht überleben würden. Er berichtet kurz von seinem Zustand und ihren Stationen auf der Expedition, wie zum Beispiel auf dem Magdalenenfluss, in den Höhen der Kordilleren oder bei Besteigung des Pichincha. Durch diesen Brief erfährt der Leser einiges von weiteren Stationen, die zuvor nicht beschrieben worden sind. Der Weg zum Gipfel des Chimborazo ist lebensgefährlich und trotz sehr schwieriger Verhältnisse erreichen sie den Höhenrekord von rund 19000 Fuß, sind aber noch nicht auf dem Gipfel angelangt. Dennoch machen sie sich auf den Rückweg, der sich als nahezu genauso schwierig erweist wie der Aufstieg, aber immerhin kommen sie wieder zu Bewusstsein. In der Nacht berichtet Humboldt in Briefen nach Europa von seinem Höhenrekord (vgl. Kehlmann, 2005, S. 180).

(7) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 7: Die Sterne

Zu Beginn des siebten Kapitels, das den Titel „Die Sterne“ trägt, befindet sich Gauß, der inzwischen bekannt ist, da er die Umlaufbahn des Planetoiden Ceres bestimmt hat (vgl. Kehlmann, 2005, S. 144), im Gespräch mit dem Herzog von Braunschweig. Gauß erzählt diesem von der geplanten Hochzeit mit Johanna. Der Herzog sieht ein, dass Gauß bald eine Familie zu ernähren habe, und macht ihm wegen seiner erfolgreichen astronomischen Beobachtungen das Angebot, Direktor einer noch nicht erbauten Sternwarte in Braunschweig zu werden. Doch Gauß reicht das nicht, er will „einen Professorentitel dazu“ (Kehlmann, 2005, S. 145), um dadurch das doppelte Gehalt beziehen zu können. Was den Professorentitel anbelangt, so willigt der Herzog zwar ein, aber seinen Forderungen nach doppelten Bezügen stimmt er nicht zu.
Gauß’ Hochzeit mit Johanna wird im kleinen Kreis gefeiert. In der Hochzeitsnacht fällt Gauß plötzlich ein, wie man „Messfehler der Planetenbahnen approximativ korrigieren“ (Kehlmann, 2005, S. 150) könne. Nachdem der Herzog in der Schlacht von Jena ums Leben gekommen ist, sieht Gauß ein: „Mit der Sternwarte werde es so bald nichts.“ (Kehlmann, 2005, S. 152), weshalb er mit Johanna nach Göttingen zieht, da dort ebenfalls ein Observatorium gebaut werden soll. Gauß konzentriert sich sehr auf seine Arbeit und verpasst dadurch zum Beispiel die Geburt deines Sohnes Joseph. Dies ist anders bei der Geburt seiner Tochter Wilhelmine, nach der Johanna kurz darauf wieder schwanger ist. Gauß besucht widerwillig den Astronomen Bessel in Bremen wegen „der Berechnung der Jupitermasse aus den Ceresströmungen“ (Kehlmann, 2005, S. 156). Mit Bessel fährt Gauß zum ersten Mal ans Meer und besucht eine Vorstellung im Theater in Weimar, wo Gauß Wilhelm von Humboldt trifft, der kurz von seiner Tätigkeit als Sprachforscher und seinem weit reisenden Bruder erzählt. Am nächsten Tag fährt Gauß wieder zurück nach Göttingen; dort angekommen erfährt er, dass seine Frau Johanna und sein gerade geborener Sohn im Sterben liegen. Nach ihrem Tod versucht sich Gauß abzulenken, indem er sich zu seinem Teleskop begibt, um sich mit den Sternen zu beschäftigen (vgl. Kehlmann, 2005, S. 162).

(6) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 6: Der Fluss

Das sechste Kapitel „Der Fluss“ ist das nächste, das sich mit Humboldts und Bonplands Expedition befasst. Der Aufenthalt in Caracas wird kaum beschrieben. Humboldt und Bonpland besteigen den Berg Silla. Die Wissenschaftler brechen zum Orinoko auf; sie sind zwei Wochen unterwegs, bevor sie auf Zivilisation treffen. In der Nähe des Dorfes Calabozo kommen sie an einen Teich, in dem die Wissenschaftler auf elektrische Aale stoßen. Ihr Weg zum Orinoko führt sie weiter. In einer Stadt namens San Fernando kaufen sie ein Segelboot und organisieren erfahrene Ruderer, um die Orinoko-Expedition fortzusetzen. Unterwegs treffen sie den Leiter der Jesuitenmission, Pater Zea. Dieser stellt ein Boot für die Weiterfahrt durch die Stromschnellen zur Verfügung (vgl. Kehlmann, 2005, S. 114). In der Mission machen sie Rast (vgl. ebd.) und erkunden eine Grabhöhle in der Nähe (vgl. Kehlmann, 2005, S. 120). Die Fahrt geht weiter. Sie fahren in den Rio Negro ein und Tage später führt Humboldt einen Selbstversuch mit Curare durch (vgl. Kehlmann, 2005, S. 132). Bonpland erkrankt am Fieber, weshalb sie in der nächsten Mission Station machen. Nachdem Bonplands Fieber ein wenig gesunken ist, machen sie sich auf den Rückweg zu Pater Zeas Mission. Nach kurzem Aufenthalt verlassen sie die Mission und geraten in ein Unwetter, das ihr Boot samt den vier Ruderern in dem reißenden Strom verschwinden lässt. Humboldt und Bonpland warten auf ihr Boot, aber es treibt nicht vorbei.

(5) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 5: Die Zahlen

Die Handlung des fünften Kapitels „Die Zahlen“ spielt in Göttingen, der Stadt, in der Gauß mittlerweile lebt. In der Nacht kann Gauß wegen starker Zahnschmerzen nicht schlafen; er denkt viel nach, bis ihm morgens eine Möglichkeit zur Konstruktion eines Siebzehnecks einfällt, die er umgehend schriftlich festhalten muss. Er beschließt, sich mehr der Arithmetik zu widmen: „Die Zahlen begleiteten ihn jetzt immer.“ (Kehlmann, 2005, S. 86). Seine Doktoratsprüfung besteht er „summa cum laude“ (Kehlmann, 2005, S. 87). Beiläufig werden hier die Biographien Humboldts und Gauß’ verbunden, indem beschrieben wird, wie Gauß „in den Göttinger Gelehrten Anzeigen den Bericht eines preußischen Diplomaten über dessen Bruders Aufenthalt in Neuandalusien“ (Kehlmann, 2005, S. 87) liest, womit Humboldts Forschungsreise gemeint ist. Nach dem Studium gelangt Gauß in finanzielle Not, da sein Stipendium abgelaufen ist, und muss als Landvermesser Geld verdienen. Bei dieser Tätigkeit lernt er Johanna kennen, der er, nachdem er viel an seiner wissenschaftlichen Arbeit „Disquisitiones Arithmeticae“ (Kehlmann, 2005, S. 92) gearbeitet hat, einen Heiratsantrag macht. Diesen lehnt Johanna jedoch ab. Gauß begibt sich daraufhin auf den Weg nach Königsberg, der Stadt, in der er Immanuel Kant besucht, um ihm zum einen ein Exemplar der Disquisitiones Arithmeticae vorzulegen und zum anderen um mit Kant über seine Annahme, dass „der euklidische Raum […] ein schöner Traum“ (Kehlmann, 2005, S. 95) sei, zu reden. Doch der alte Kant zeigt sich wenig interessiert und so fährt Gauß zurück nach Braunschweig, wo er Johanna einen zweiten Heiratsantrag schreibt. Gauß rechnet fest mit einer weiteren Ablehnung und entscheidet sich, falls eben dieser Fall eintreten sollte, sein Leben durch die Einnahme von Curare, einem kaum erforschten Gift, zu beenden. Gerade rechtzeitig liest er aber noch Johannas Zusage ohne „nach dem Fläschchen“ (vgl. Kehlmann, 2005, S. 99) gegriffen zu haben.

(4) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 4: Die Höhle

Die Darstellung Humboldts und Bonplands Expedition wird im vierten Kapitel „Die Höhle“ fortgesetzt.
Sie halten sich bereits ein halbes Jahr in Neuandalusien auf und beschließen, nachdem sie die Chaymas-Mission erreicht haben, mit zwei Mönchen und einem indianischen Führer, die Höhle der Nachtvögel zu erforschen. Angeblich lebten hier die Toten. Aufgrund dieser Annahme beenden die Begleiter die Höhlenerkundung, woraufhin Humboldt, der zusammen mit Bonpland die Höhle allein untersucht, seine Mutter erscheint. Nach Untersuchung von Gestein und Pflanzen entscheiden sich beide gegen ein tieferes Eindringen in die Höhle und finden den Weg zurück an das Tageslicht. Zurück in der Mission sitzt Humboldt am Schreibtisch und untersucht Palmenblätter. Mit Bonpland möchte er „einen Kanal zwischen den Strömen Oriniko und Amazonas“ (Kehlmann, 2005, S.77) finden. Er schreibt seinem Bruder einen Brief, in dem er kurz über die Entdeckungen während seiner Reise berichtet und die Aufforderung „setz’ es in die Zeitung!“ (Kehlmann, 2005, S.78) folgen lässt. Außerdem schreibt er an Immanuel Kant und stellt diesem „das Konzept einer neuen Wissenschaft der physischen Geographie“ (ebd.) vor. Es geht ihm dabei um eine Karte, in der die großen klimatischen Strömungen verzeichnet sind (vgl. ebd.). Eine stattfindende Sonnenfinsternis kann Humboldt im Gegensatz zu Bonpland nicht beobachten, da er zu viel mit dem Messen beschäftigt ist (vgl. Kehlmann, 2005, S. 80).
Nach ihrem Aufenthalt begeben sie sich per Schiff auf den Weg nach Caracas (vgl. Kehlmann, 2005, S. 78).

(3) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 3: Der Lehrer

Im dritten Kapitel erfährt der Leser einiges über Gauß’ Kindheit in ärmlichen Verhältnissen in Braunschweig und seine Ausbildung. Gauß’ Vater ist Gärtner (vgl. Kehlmann, 2005, S. 53), seine Mutter kann nicht schreiben und lesen, sie scheint neben dem Haushalt keiner weiteren Beschäftigung nachzugehen: „[…] außer Kochen, Waschen, Träumen und Weinen sah [ihr Sohn] sie nie etwas tun“ (Kehlmann, 2005, S. 54). Gauß’ Vater bringt ihm das Lesen bei. Mit seinen Fähigkeiten verblüfft er in der Schule mehrmals seinen Lehrer Büttner, der im Unterricht gerne zum Stock greift; Büttner weiß durch Anwendung von Gewalt seine Autorität zu wahren. So löst Gauß beispielsweise die Aufgabe, in der verlangt wird, die Summe aller Zahlen von eins bis 100 zu berechnen, und liest innerhalb kürzester Zeit „das schwierigste Lehrbuch deutscher Zunge“ (vgl. Kehlmann, 2005, S. 58). Als Achtjähriger wird er von einem Mathematikstudenten namens Martin Bartels aufgesucht, mit dem er ein Jahr lang zusammen arbeitet (vgl. Kehlmann, 2005, S. 59). Durch Bartels erhält Gauß eine Freistelle am Gymnasium (vgl. ebd.), von dem er schließlich aber enttäuscht ist, da er nicht in dem Umfang unterrichtet wird, wie er es sich vorgestellt hat (vgl. Kehlmann, 2005, S. 60). Wieder durch Bartels tritt Gauß in Kontakt mit Professor Zimmermann, der Gauß mit zu einer Audienz beim Herzog von Braunschweig nimmt. Zimmermann erwähnt das, was Gauß als Kind bereits geleistet hat: So habe er unter anderem „Bodes Gesetz der Planetenentfernungen abgeleitet“ (Kehlmann, 2005, S. 62) und „zwei ihm unbekannte Theoreme Eulers neu entdeckt“ (ebd.). Gauß erhält ein Stipendium für ein Studium in Göttingen. Zusammen mit Pilâtre de Rozier nimmt Gauß an einer Ballonfahrt im Montgolfier teil (vgl. Kehlmann, 2005, S. 63-68).

(2) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 2: Das Meer

Das zweite Kapitel heißt „Das Meer“ und behandelt Humboldts Jugend, Ausbildung und den Beginn seiner Expedition nach Südamerika. Er stammt aus einer Adelsfamilie. Alexander von Humboldt ist zwei Jahre jünger als sein Bruder Wilhelm. Ihr Vater stirbt früh und lässt seine Frau und die Mutter Wilhelms und Alexanders zurück. In Ausbildungsfragen erkundigt sich die Witwe bei Goethe, der zu einem Experiment rät: Die Söhne sollen unterschiedlich ausgebildet werden. Kunth, ein Vertrauter der Familie; wirft eine Münze und fällt somit die Entscheidung, dass Wilhelm in kulturellen und Alexander in wissenschaftlichen Angelegenheiten ausgebildet wird. Diese Zuteilung des Ausbildungsweges ist wahrscheinlich die geeignetste, denn Alexander, der Naturwissenschaftler, wird als wortkarg bezeichnet, sein Bruder Wilhelm, der Künstler, wird als sprachgewandt beschrieben (vgl. Kehlmann, 2005, S. 20). Die Brüder werden auf höchstem Niveau unterrichtet. Nachdem Alexander an Fieber erkrankt und schließlich wieder genesen ist, ist er viel ehrgeiziger als zuvor. Wilhelm soll die Rechte und Alexander Kameralistik an der Universität in Frankfurt an der Oder studieren. Doch Alexander erfreut sich mehr an der Untersuchung von Tropenpflanzen als an der Kameralistik; mit der Begründung, er wolle das Leben erforschen, darf er bei der Botanik bleiben (vgl. Kehlmann, 2005, S. 26) und mit dem Botaniker Wildenow zusammen arbeiten. Nachdem Wilhelm an die Universität Göttingen gewechselt ist, besucht ihn sein jüngerer Bruder Alexander dort. Alexander lernt unter anderem den Mathematiker Kästner und Experimentalphysiker Professor Lichtenberg kennen. Eine weitere Persönlichkeit, die Alexander von Humboldt in Göttingen trifft, ist Georg Forster, der als Begleiter Cooks die fernsten Länder bereist hat (vgl. Kehlmann, 2005, S. 28). Forster empfiehlt Alexander von Humboldt an die Bergbauakademie in Freiberg, an der er mit Erfolg lernt und seinen Abschluss macht. Er freut sich über seinen Amtstitel „Assessor beim Berg- und Hüttendepartment“ (Kehlmann, 2005, S. 31) und macht als zuverlässigster Bergwerksinspektor Preußens Karriere. Er interessiert sich für Galvanis Froschschenkel-Experiment zur Elektrizität und führt Selbstversuche durch, die zu erheblichen Beeinträchtigungen seines gesundheitlichen Zustands führen. Humboldt muss einen Arzt kommen lassen. Doch sein wissenschaftlicher und erfinderischer Ehrgeiz bleibt ungebrochen; er entwickelt die Grubenlampe und eine Art Atemmaske (vgl. Kehlmann, 2005, S. 31). Ein Schreiben ruft Humboldt an das Sterbebett seiner Mutter. Nach ihrem Tod sieht sich Humboldt in der für ihn glücklichen Situation, seinen Beruf aufgeben zu können um die Welt zu bereisen (vgl. Kehlmann, 2005, S. 36). Er reist zu seinem Bruder, der sich gerade in Weimar aufhält und begegnet dort unter anderem Goethe, dem er von seinem Plan berichtet und der ihm aufträgt, die Vulkane zu erforschen (vgl. ebd.). In Salzburg legt er sich zahlreiche Messinstrumente zu. Nach langer Zeit des Ausprobierens der Geräte reist er zu seinem Bruder nach Paris, wo er Aimé Bonpland kennen lernt, der ihn als Reisegefährte begleiten soll. Beide verlassen Paris und begeben sich auf Expedition nach Südamerika.
Ihre Reise führt sie zunächst zu der Kanarischen Insel Teneriffa, auf der sie den dortigen Vulkan Pico del Teide untersuchen. Auf der Weiterfahrt beobachtet und misst Humboldt vom Schiff aus Strömungen, Temperaturen und den Luftdruck (vgl. Kehlmann, 2005, S. 49f.), schließlich erreichen sie über Trinidad Neuandalusien.

(1) Ausführliche Inhaltsangabe zu "Die Vermessung der Welt" / Kapitel 1: Die Reise

Hier ist sie also - eine ausführliche Inhaltsangabe zu dem wahrscheinlich interessantesten Buch, das ich in nicht allzu ferner Vergangenheit gelesen habe. Sollten sich Fehler eingeschlichen haben, bitte mitteilen! Ich habe gelegentlich Seitenzahlen angegeben, damit ihr als geneigte Leser die entsprechenden Textstellen im Originalbuch wiederfinden könnt. Viel Spaß!





Inhalt

Die Handlung des ersten Kapitels „Die Reise“ spielt im September 1828. Der alte Gauß hat von Humboldt eine Einladung erhalten; er darf mit seinem Sohn Eugen von Göttingen nach Berlin reisen, um dort am Deutschen Naturforscherkongress teilzunehmen. Gauß nimmt diese Einladung aber nur widerwillig an. Seine Missstimmung äußert sich in sämtlichen Situationen. Es beginnt schon mit dem Aufstehen am Tag der geplanten Abreise, welches er anfangs verweigert. Im Folgenden hat er einen Wutanfall und später, während Gauß und Eugen in der Kutsche sitzen, beleidigt der sogenannte „Fürst der Mathematiker“ seinen Sohn und verhält sich äußerst verachtend ihm gegenüber (vgl. Kehlmann, 2005, S. 9). Nach mehreren Passkontrollen und vielen Stunden Kutschfahrt erreichen sie Berlin.
Dort begrüßt sie Humboldt, der das Treffen durch Daguerre fotografiert haben will. Doch Gauß zeigt ein großes Maß an Ungeduld.

"Die Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann

Über den Autor Daniel Kehlmann

Geboren ist Daniel Kehlmann am 13. Januar 1975 in München. Seine Mutter Dagmar Mettler, eine Schauspielerin und Malerin, und sein Vater Michael Kehlmann, ebenfalls Schauspieler und außerdem Fernseh- und Theaterregisseur, entschlossen sich 1981, als Daniel Kehlmann sechs Jahre alt war, München zu verlassen und nach Wien zu ziehen. Er besuchte das Kollegium Kalksburg und studierte in Wien Philosophie und Germanistik. 1997 erschien sein erster Roman „Beerholms Vorstellung“. Kehlmann entscheidet sich für ein Leben als freier Schriftsteller; er besitzt die deutsche und die österreichische Staatsangehörigkeit und wohnt in Wien. Trotz seines jungen Alters hat Kehlmann bereits zahlreiche Preise für seine Werke verliehen bekommen. Viele davon dank seines Romans „Die Vermessung der Welt“, der 2005 beim Rowohlt Verlag erschienen ist.


Der Inhalt des Romans in Kürze

Ende des 18. Jahrhunderts begibt sich Alexander von Humboldt auf Expedition nach Südamerika, kämpft sich durch den Urwald und erlebt so manch Sonderbares während „seiner“ Vermessung der Welt. Er ist für alles offen, was die Welt zu bieten hat. Gleichzeitig widmet sich der Astronom und Mathematiker Carl Friedrich Gauß von zu Hause aus auf seine Weise der Vermessung der Welt. Seine Welt sind Formeln und Zahlen.
Im Jahr 1828 treffen sich die inzwischen gealterten Wissenschaftler in Berlin. Eine interessante Begegnung – schließlich könnten die beiden Herren unterschiedlicher kaum sein.

Der Aufbau des Romans

Der Roman ist in 16 Kapitel eingeteilt. Ich habe mich entschieden, die gesamte Handlung aufgrund unterschiedlicher Zeitebenen (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) in vier Teile einzuteilen (dargestellt auf meinem Schaubild auf der rechten Seite).
Da Kehlmann natürlich nicht die gesamte Lebenszeit Humboldts und Gauß’ im Roman darstellen konnte, hat er sich auf die wichtigsten Lebensstationen der Wissenschaftler beschränkt.